Robert HP Platz
Kritiken

Als Dirigent lotste Platz die jungen, agilen Streicher des Ensemble Resonanz souverän durch die komplexen Strukturen neuester Musik; in Enno Poppes "Wald" musste er gar vier simultan spielende Streichquartette im Auge behalten. Eröffnet wurde der Abend mit "O-ho-i" von Giacinto Scelsi, einer mikrotonalen, in sich geschlossenen Klangmasse für 16 Streicher. Unnachgiebig ließ das Ensemble die Masse an Substanz zunehmen, zeitweise drang sie wie ein Bienenschwarm in die Gehörgänge ein. Bevor sie aber in ekstatische Sphären vorstieß, riss der Klang wirkungsvoll ab, der Hörer verlor den Boden unter den Füßen - grandios!
In "Branenwelten" ergaben sich polyphone Verflechtungen, ein scheinbares Nebeneinander, das stellenweise homogen verschmolz; eine Performance, die beeindruckend vom Individuum im Kollektiv erzählte.
Ansteckend neu: Ensemble Resonanz, Philip Marquardt, Rheinische Post, Online-Ausgabe, 07.11.2011


Das Orchester hatte zuvor in großer Besetzung Strawinskis "Poème symphonique"  nahezu kammermusikalische in Szene gesetzt. Klugen Sinn für Klangdisposition zeigte Platz auch bei Skriabins sinfonischer Dichtung: Klangfarbenzauberei erster Güte.
Spiel mit den Klangfarben. Beethovenfest: Platz-Uraufführung in der Beethoven-Halle. General-Anzeiger Bonn, 29.9.2006 – Fritz Herzog


Quarante ans après, l'œuvre visionnaire (Klaus Huber, Tenebrae) porte la marque de son époque... Mais elle a gardé une puissance neuve qui éclate dans les somptueuses sonorités de l'orchestre lusembourgeois et les agrégats que clarifie la direction de Robert Platz
Dernières nouvelles d'Alsace, 3.10.2006 – Christian Fruchart


Am Pult, mit souveräner Zeichengebung, Gastdirigent Robert HP Platz, ein alter Hase der zeitgenössischen Musik, dem in jedem Moment anzumerken war, dass Boulez auch zu seinen Hausgöttern zählt.
Klang-Billard. Das Pariser Ensemble Alternance feierte den 80. Geburtstag des Komponisten Pierre Boulez jetzt mit einem spannenden Podiumskonzert in der Tonhalle.
Rheinische Post, 15.2.2005 – Georg Beck


Robert HP Platz est de ceux qui sont à la fois compositeur et chef d'orchestre. Il fait partie à présent de ces ‹quinquas› qui règnent en maître dans le répertoire et le patrimoine encore "jeune" de la musique d'aujourd'hui.
Une musique éclatante, une interprétation exceptionelle. L'orchestre philharmonique du Luxembourg à Strasbourg. La Voix du Luxembourg, 6. octobre 2006


...durch makellose Erfassung des Werkgeist geprägte Darstellung von Stravinskys Cantata  von 1952.
Neue Züricher Zeitung 19.8.87 (Salzburger Festspiele)


Die beiden Kölner Ensembles, in diesem Fall vor allem die von Robert HP Platz zu vorbildlich schlank geführtem Musizieren angeleiteten Instrumentalisten, haben den akustischen Wahrheitsbeweis angetreten, daß hinter der Fassade aus scheinbarer Einförmigkeit eine komplexe Architektur aufzustöbern ist. Und die läßt sich  -  den Ausführenden sei´s gedankt  -  selbst in der halligen Universitätskirche so plastisch modellieren, daß Gedanken an "Musica riservata" gar nicht erst aufkommen. Die von archetypischen phrygischen Modellen bestimmten Verse einer altenglischen Totenklage ließ Robert HP Platz ganz ohne wohlmeinende dynamische Lockerungen ablaufen, wodurch die Eindringlichkeit gesteigert wurde.
Reinhard Kriechbaum, Salzburger Nachrichten 14.6.87 (Salzburger Festspiele)


Erstaunlich, was Robert HP Platz an zeitlicher Koordinierung zu leisten vermochte...  Souveränität...
H. Maier, taz Berlin  31.1.92


Lange vorbei sind die Zeiten des "Darmstädter Kammerensembles". Doch gab es zwei Abende, die immerhin die Erinnerung wachriefen. Das "Ensemble Köln" unter Robert HP Platz spielte zwei Uraufführungen: das etwas zerfaserte "Delirium" von James Clarke und den fesselnden "Slow Dance" von Toshio Hosokawa, eine Auftragskomposition der Ferienkurse. Mitreißend gestaltete der Geiger Irvine Arditti zusammen mit dem Kölner Ensemble das überaus schwierige Werk "Terrain" von Brian Ferneyhough.
Klaus Trapp, Darmstädter Echo 3.8.96  (Darmstädter Ferienkurse)


Die Aufführung konnte konzentrierter nicht sein. Robert HP Platz als Chef, Pontifikant und Dirigent dieser Lebens-Arbeits-Kulthandlung agierte angemessen diszipliniert und sachlich.
Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau 29.7.96 (Hespos: pap - UA)


Das "Ensemble Köln" unter seinem Leiter Robert HP Platz konnte nicht faszinierender diese Werke präsentieren.
Hannelore Bauer-Bienen, Kölner Stadtanzeiger 25.9.96 


Une clé ouvrant sur un registre inhabituel, dans lequel se complaisait à l´évidence un chef tel que Robert Platz, parfaitement à l´aise dans les créations mondiales...Sa direction est toute de rigeur, de respect du texte, de sobriété, d´énergie, d´à-propos. Il a su révéler toute la gamme des couleurs utilisées sur sa palette... Et il a  enlevé, magistralement, son symphonique, superbe machine remarquablement huilée, ses choeurs, imposants...
G.V., L'Independent 17.11.96


Schönes Abschlußkonzert mit Robert HP Platz. Der Höhepunkt kam zum Schluß. Das Ensemble "Klangforum Wien" konnte in seinem zweiten Konzert beim Giacinto-Scelsi-Wochenende des WDR mehr Farbe bekennen als am Tag  zuvor...Im Abschlußkonzert leitete der Kölner Komponist und Dirigent... sehr kompetent Aufführungen von Scelsi´s "Anahit"... (und ) "I Presagi", ein Stück für schwere Blechbläser und Schlagzeug, das der Dirigent selbst vor zehn Jahren mit seinem Ensemble Köln uraufgeführt hat.
ggr, Kölner Stadt-Anzeiger 10.12.96


 .. und (durch) eine mit dem Deutschen Symphonie-Orchester gut ausgearbeitete Klangbalance erreichte der dirigierende Komponist eine ästhetische Einheit...
Albrecht Dümling, Tagesspiegel Berlin, 13.1.97


...ein komplexes Gewebe, das nur bei unnachgiebiger Zählkunst der Musiker und einem standfesten Dirigenten wie Robert HP Platz nicht zerreißt...erstklassige Darbietung...
Burkhard Wetekamp, Hannoversche Allgemeine Zeitung,  1.2.97 


...vom Orchester technisch brilliant umgesetzt. ...
Horst M. Becker, WZ 31.5.97